Unsere Schulstiftung und Trägerin des Norbertusgymnasiums hat den Namen Edith Stein.
Auch ein Raum an unserer Schule trägt ihren Namen: Edith-Stein-Raum
Hier finden Sie einige Informationen zu ihrer Person.
Edith Stein (1891 in Breslau; +1942 ermordet in Auschwitz-Birkenau), jüdischer Herkunft, Philosophin und Lehrerin, katholische Nonne und Opfer des NS-Rassismus.
Edith Stein wurde am 12. Oktober 1891 in Breslau als Kind einer jüdisch-orthodoxen Familie geboren. Bereits früh fiel Edith durch ihre überdurchschnittliche Intelligenz auf.
Als Jugendliche distanzierte sie sich immer mehr vom Glauben an Gott. Nach ihrem Abitur 1911 erkannte sie bald ihr Interesse für Philosophie. Dabei faszinierte sie der Ansatz Edmund Husserls so sehr, dass sie von Breslau nach Göttingen ging, um direkt bei Husserl zu studieren, was für Frauen vor dem Ersten Weltkrieg eine Ausnahme war.
Husserl wurde zum prägenden philosophischen Lehrer für Edith Stein. Trotz einer Promotion blieb ihr ein weiterer wissenschaftlicher Werdegang durch eine Habilitation verwehrt. 1918 gab sie ihre Stelle bei Husserl auf.
Die Lektüre der Autobiographie von Theresa von Avila und verschiedene persönliche Begegnungen bewegten Edith Stein schließlich so, dass sie zum Katholizismus konvertierte. Am 1. Januar 1922 ließ sie sich taufen. Ihr religiöses Leben verband sie mit großem Engagement in der Welt: „Je tiefer jemand in Gott hineingezogen wird, desto mehr muss er auch in diesem Sinn ‚aus sich herausgehen’, d.h., in die Welt hinein, um das göttliche Leben in sie hineinzutragen.“
Einige Zeit arbeitete Edith Stein als Lehrerin in Speyer. Bereits seit ihrer Schulzeit engagierte sie sich für die Rechte von Frauen, so dass sie in den zwanziger Jahren sie als gefragte Rednerin über Themen der Frauenfrage galt. Im Frühjahr 1932 erhielt sie einen Ruf an das Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster. Sie zog in das Collegium Marianum, wo viele junge Ordensfrauen wohnten. Als Dozentin lebte Edith Stein dort in einfachen Verhältnissen gemeinsam mit den Studierenden.
Jedoch konnte sie nur ein Jahr dort lehren: Im Deutschland unter der NS-Herrschaft war ihr wegen der jüdischen Herkunft die Ausübung ihres Berufes verboten. Edith Stein trat nun in den Karmel (Kloster des Frauenordens der Karmeliterinnen) Köln-Lindenthal ein und nahm im Gedenken an Theresa von Avila den Ordensnamen „Teresia Benedicta a Cruce“ an. Obwohl sie mittlerweile eine katholische Ordensfrau geworden war, wurde sie durch die NS-Rassenideologie als Jüdin verfolgt; Edith Stein emigrierte daher gemeinsam mit ihrer Schwester Rosa nach Echt in Holland. Am 2. August 1942 wurde sie von der Gestapo verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurde sie am 9. August 1942 in der Gaskammer ermordet.
Am 10. Mai 1987 wurde Edith Stein selig gesprochen, die Heiligsprechung folgte am 9. Oktober 1998 in Rom.
(Vgl. www.kirche-und-leben.de/artikel/wer-war-edith-stein/ 20.08.2024)