Ostern 2020

Paters Spirit zu Ostern

Was für ein Osterfest, oder?!

Wer hätte sich so etwas noch vor ein paar Wochen vorgestellt: Kein Osterfeuer, Keine Osternacht, Keine Ostergottesdienste, Keine Osterbesuche, Kein …

Irgendwie passt das alles aber zu Ostern, wie ich finde. Soll der Osterglaube nicht an einen Neubeginn, an etwas Neues, erinnern? Warten wir nicht in der Osternacht auf die Morgendämmerung, auf den kleinen Lichtstrahl, der den neuen Tag verheißungsvoll ankündigt? Wir warten auf die Veränderung, wir warten auf etwas Neues. Ja, wir warten auf die Auferstehung Jesu in dieser Nacht.

Damals, in Jerusalem, waren die Jünger überrascht. Sie waren zuerst noch überfordert, denn es geschah etwas, was noch nie dagewesen ist.

Wie reagieren wir darauf? Neugierig? Ängstlich? Cool? Ausweichend? Freudig? Eines ist aber klar, etwas Neues, und sei es noch so banal, ist immer ein Einschnitt in mein Leben. So sind wir immer wieder herausgefordert, uns auf Neues einzustellen. Die Osternacht, das Osterfest, ist so etwas Neues! Mit Ostern ist etwas geschehen, das uns völlig überwältigt und unser ganzes Leben verändern will. Mit Ostern ist etwas geschehen, das unser Denken, unser Handeln, ja uns selbst verändern will. Der Osterglaube ist ein riesengroßes TROTZDEM.

Trotz der Nacht, Trotz der Angst, trotz dem Kreuz, Trotz der Corona-Pandemie, trotz dem alleine sein, trotz der Trauer, trotz dem Sterben…TROTZDEM!

Das Osterfest ist das große TROTZDEM Gottes und will gerade jetzt daran erinnern, dass es auch in schrecklichen Zeiten Hoffnung gibt. Das Osterfest ist die Hoffnung am Horizont, dass das Schlimme vorbeigeht und es wieder besser wird. Die Hoffnung ist nicht totzukriegen!

Ich darf Euch, liebe Schüler*innen und Euren Eltern, ich darf auch Ihnen, liebe Lehrer*innen und Ihren Familien, ein gesegnetes Osterfest wünschen und rufe Euch Alle glaubensfroh zu: „Der HERR ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!“

Euer und Ihr Pater Michael O.Praem.

Bildunterschrift: Nicht eine Christusidee lebt fort, sondern der leibliche Christus. Das ist Gottes JA zur neuen Kreatur mitten in der alten. In der Auferstehung erkennen wir, dass Gott die Erde nicht preisgegeben, sondern sich zurückerobert hat.

Dietrich Bonhoeffer